Ab in die Hecke!

Entlang von Wegen, neben Feldern und Wiesen und in fast jedem Garten findest du sie: Hecken! Doch sie sind viel mehr als nur ein Zaunersatz.

Früher waren die Hecken besonders praktisch für Bauern. Sie nutzten sie als lebendige Zäune für ihre Kühe und Schafe. Wegen der dichten dornigen Sträucher lief das Vieh nicht davon. Und gleichzeitig kam kein Wolf hindurch. Das Holz der Hecken nutzten die Bauern zum Bauen und Heizen. Aus den Zweigen flochten sie Körbe. Im Sommer und Herbst konnten sie die Beeren pflücken und essen – oder für den Winter trocknen. Auch heute sind Hecken noch wichtig. Zum Beispiel speichern sie Regenwasser. Und sie bremsen den Wind, der sonst den fruchtbaren Boden wegweht.

Naturnahe Hecken sind vor allem für wilde Tiere ein Paradies. Das erzählt uns Katharina Stöckl-Bauer. Sie ist Biologin und weiß: „Eine Hecke bietet viele unterschiedliche Lebensräume auf sehr kleinem Raum.“ Insekten, Vögel, Mäuse und zahlreiche andere Tiere finden dort alles, was sie zum Leben brauchen: Schutz vor Regen oder Hitze, gute Verstecke und Nahrung.

Wie ist die Hecke aufgebaut?

Vielleicht denkst du jetzt an die gerade geschnittene Buchenhecke von eurem Nachbarn. Auch sie bietet Vögeln und Kleintieren Unterschlupf. „Doch naturnahe Hecken sehen noch etwas anders aus“, erklärt Katharina. „Sie sind viel breiter, mindestens so wie ein halbes Klassenzimmer. Darin wachsen ganz verschiedene Pflanzen.“

Der äußere Bereich wird Saum genannt. Dort schwirren unzählige Insekten und Spinnentiere herum. Es wachsen leckere Gräser, Brennnesseln, Löwenzahn und Kräuter. Die schmecken zum Beispiel Rehen und Feldhasen. Droht Gefahr, können sie sich schnell in die Sträucher retten.
Der Bereich mit Sträuchern und Gehölzen wird Mantelzone genannt. Da wachsen unter anderem Holunder, Haselsträucher, Heckenrosen und Brombeere. Vögel wie die Amsel nisten gerne zwischen den schützenden Ästen.
Den Kern der Hecke bilden einzelne Bäume und viele Sträucher. Unten, wo es kühl und feucht ist, versteckt sich eine Kröte. In einem Baumstamm hämmert sich ein Buntspecht seine Höhle. Oben hat das Eichhörnchen seinen Kobel gebaut.

Foto:  SalenayaAlena/stock.adobe.com

Einige Heckenbewohner nehmen wir genauer unter die Lupe. Und welche Heckenfrüchte sind essbar und welche nicht? Das und noch viel mehr, kannst du im MATSCH!-Heft 09/2024 nachlesen.