Bäume gab es schon lange vor uns Menschen. Und sie kommen prima ohne uns zurecht. Im Gegenteil! Wir sind es, die die Bäume brauchen..
Bäume sind die Giganten im Pflanzenreich. Stehen sie an einem guten Ort, an dem sie genug Wasser und Sonnenlicht bekommen, können sie mehrere Hundert Jahre alt werden. Der älteste Baum der Welt, eine Fichte in Schweden, ist sogar 10.000 Jahre alt!
Bäume, die in der Stadt stehen, haben es allerdings nicht so leicht. Denn da ist wenig Platz. Stell dir vor, du stolperst auf dem Weg zum Supermarkt, weil Wurzeln die Gehwegplatten hochgedrückt haben. Dem Radfahrer fällt ein Ast auf den Kopf. Und der Autofahrer kann nicht um die Ecke gucken, weil Zweige im Weg hängen.
Aber eine Stadt ohne Bäume? Das sähe ziemlich grau aus. Und wir würden den Unterschied auch spüren. Vor allem im Sommer. Da spenden Bäume Schatten und verhindern, dass die Straßen und Gehwege heiß werden. Ihre Blättersorgen für feuchtere Luft und fangen jede Menge Staub ein. Und amwichtigsten: Sie produzieren den Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen.
Wer kümmert sich um Stadtbäume?
Damit Menschen und Bäume gut in der Stadt zusammenleben, gibt es Leute wie Jan. Er leitet das Unternehmen „Baumwelt Wagner“. Das hat sein Vater gegründet. Jan und seine Truppe kontrollieren und pflegen Bäume. Wir treffen ihn in einem Park in der Stadt Hamm. Heute packt er selbst mit an und stopft gerade einen großen Haufen Äste in den Häcksler. Das klein geschredderte Holz landet auf einem Anhänger.
„Die Äste dieser Eiche ragten auf den Gehweg“, erklärt Jan. „Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass keine Unfälle mit Bäumen passieren. Verkehrssicherheit nennt sich das.“ Sein Unternehmen ist für viele Tausend Bäume zuständig.Den Überblick behält Jan mit einer Karte aufseinem Handy. Dort sind Informationen überjeden einzelnen Baum gespeichert.
Jan weiß aber nicht nur, wie man Bäume pflanzt und zurechtschneidet. Er ist auch so etwas wie ein Baumdoktor. Denn auch Bäume können krank werden. Sie haben natürlich keinen Husten, keine laufende Nase oder Fieber. Aber sie lassen zum Beispiel lange vor dem Herbst ihre Blätter fallen. Oder sie verlieren ihre Rinde, haben fleckige Blätter oder auf ihrem Stamm wachsen Pilze. In solchen Fällen wird Jan zu Hilfe gerufen.
Wie untersucht man einen Baum?
„Als Erstes schaue ich mir den Baum in Ruhe an. Bekommt er Licht? Hat er genug Platz? Mit einem Gummihammer schlage ich dann fest gegen den Baumstamm,“ erzählt Jan. Am Klang hört er, ob der Baum innen hohl ist. Wenn er vermutet, der Stamm ist innen verfault, überprüft er das mit einem besonderen Bohrer. Der bohrt seinen dünnen Stab in den Stamm hinein. Dabei misst er, wie leicht der Stab durch das Holz kommt. Wenn er nur schwer durchkommt, ist das Holz fest und gesund. An hohlen Stämmen sind oft Pilze schuld. Keine Pfifferlinge oder Champignons, sondern schädliche Baumpilze. Sie dringen in den Stamm ein und lösen das Holz nach und nach auf. Irgendwann kippt der Baum um. Das ist in der Stadt zu gefährlich. Darum würden Jan und seine Truppe ihn vorher fällen. „Einen Baum zu fällen, ist allerdings nur die allerletzte Lösung“, sagt Jan.