Die Oberfläche des Mondes verrät uns viel darüber, was dort los ist.
Hast du schon mal die dunklen Kreise auf dem Mond gesehen? Das sind Krater. So nennt man die Kuhlen in der Oberfläche des Mondes. Krater sind Abdrücke von Asteroiden, die in den Mond eingeschlagen sind. Manche Krater sind nur wenige Millimeter breit, so wie ein Staubkorn. Der größte Krater auf dem Mond ist 2300 Kilometer breit. Das ist dreimal so lang wie ganz Deutschland ist.
Vielleicht kennst du Asteroiden aus Filmen oder Büchern? Das sind Gesteine, die durchs Weltall fliegen. Jedes Jahr schlagen Hunderte Asteroiden auf dem Mond ein. „Deshalb entstehen immer wieder neue Krater“, erklärt Harald Hiesinger. Er erforscht Steine – genauer gesagt, Steine aus dem Weltall.
Kein Wind, kein Schnee, kein Regen
„Unsere Erde hat eine Schutzschicht, die Atmosphäre“, erklärt Harald. Die Atmosphäre besteht aus winzigen, unsichtbaren Teilchen. Durch diese Teilchen-Schicht kommen nur ganz selten Gesteine und treffen auf die Erde. „Der Mond ist zu klein und hat deshalb keine Atmosphäre“, sagt der Forscher. „Deshalb gibt es dort auch keine Luft.“ Ohne Luft weht auf dem Mond auch kein Wind. Und es regnet dort nicht. Deshalb findet man auf dem Mond etwas Besonderes …
Vor etwa 60 Jahren landeten die ersten Menschen auf dem Mond. Dabei haben sie Fußspuren auf der Oberfläche hinterlassen. Genauso wie du, wenn du mit Gummistiefeln durch den Matsch läufst. Weil es auf dem Mond aber weder Regen gibt noch Wind weht, bleiben die Abdrücke einfach da. „Bis heute machen Satelliten Fotos von den 60 Jahre alten Fußabdrücken“, erzählt Harald.
Wie wirkt der Mond auf unsere Erde?
Von den Gezeiten hast du sicher schon gehört.Bei Flut steigt das Wasser, bei Ebbe zieht es sich zurück. An der Nordsee kannst du das besonders gutbeobachten. Während bei Flut die Schiffe im Hafen schaukeln, stecken sie bei Ebbe im Schlamm fest und du kannst kilometerweit durchs Watt wandern.Der Grund dafür ist der Mond.
Der Mond wirkt wie ein riesiger Magnet, der das Wasser von der Erde wegzieht. Auf der Seite, wo der Mond ist, entsteht auf der Erde ein Hügel aus Wasser. Man nennt ihn Flutberg – er ist allerdings nur einen halben Meter hoch. Aber auch auf der gegenüberliegenden Seite wird das Wasser von der Erde weggezogen. Dafür sorgt die Fliehkraft. Die kennst du bestimmt. Es ist die Kraft, die dich in einer steilen Kurve nach außen drückt. Sie entsteht dadurch, dass sich Erde und Mond umeinander bewegen. Auf beiden Seiten der Erde entstehen also Flutberge. Und dazwischen? Von dort strömt dasWasser herbei. Darum herrscht dort Ebbe.
Die Erde dreht sich außerdem einmal am Tag um sich selbst. Dabei dreht sie sich unter beiden Flutbergenhindurch. Am gleichen Ort herrscht deshalb jeden Tag zweimal Flut und zweimal Ebbe.
Verabredung im Mondschein
Bei Vollmond sind die Nächte sehr hell. Dann sind manche Beutetiere leichter zu sehen. Darum sind sie vorsichtiger und bleiben bei Vollmond lieber in Deckung. Auch kleine Meeresfische fühlen sich in dunklen Nächten sicherer und schwimmen nah an der Oberfläche. Das wiederum nutzen nachtaktive Möwen aus. Sie schnappen sich in dunklen Neumondnächten besonders viele Fische.
Der Mond ist für manche Tiere auch ein Zeitmesser. Zum Beispiel für Wattwürmer. Zur Fortpflanzung geben die Männchen ihre Spermien und die Weibchen ihre Eizellen ins Wasser ab. Die treffen dort aufeinander und verschmelzen – der Anfang eines neuen Wattwürmchens! Das klappt natürlich nur, wenn Spermien und Eizellen zur gleichen Zeit im Wasser schwimmen. Und da der Wattwurm weder Kalender noch Uhr hat, richtet er sich nach dem Mond. In der Vollmondnacht im Oktober ist es so weit. Dass Oktober ist, merkt der Wattwurm daran, dass das Wasser kälter wird.
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